Zu verstehen
- nicht zu verstehen -
ist auch nur; eine Masche.
Du verstehst,
ihn zu mimen:
den Tröster;
den Ratgeber;
den Verständnisvollen.
Sind das
die Ärmsten -
die manchem anderen gar helfen,
nicht wissend, warum?
Wer versteht
wer gibt Rat
wer tröstet
den Verständnisvollen?
nohau - 11. Jun, 22:14
Nun muß ich nicht
Deinem Kind den Mund abwischen
wenn es am Tisch sitzt
und grinst
weil es mich mag
und das nicht zugeben kann
Nun muß ich nicht
mir Gedanken machen
wie ich zu Euch gehöre
zu Euch und wieder Euch
die ich nicht jeden Tag sehe
an die ich nicht jeden Tag denken muß
Nun muß ich nicht
Diesen Weg verfolgen
der unserer war
ganz, ganz kurz
bevor ich mein Gesicht zeigte
Oder
Was davon übrig blieb
in Dir
Nun muß ich nicht
mehr hoffen, daß Du mich siehst
oder das noch etwas wird, zwischen uns,
etwas anderes als das
was uns bleibt
Nun darf ich Dich einreihen, besser
Was von Dir bleibt, in mir,
in die Ahnentafel meiner stillen Hoffnungen
der einst gewesenen
Und vielleicht warst Du doch die erste
bei der ich sprach
Und vielleicht ist die nächste eine
die niemals stirbt
nohau - 11. Jun, 22:01
Gern wärst Du
gehört worden
Nicht zu gut verstanden
Nicht gleich sofort verstanden
Doch gehört
Nicht angehört
Nicht peinlich beobachtet
Nur gehört
Gern wärest Du
ohne den schnellen Atemzug
Gerade noch
zu Wort zu kommen
Gern hättest Du
auch selbst gehört
vielleicht
wärest Du nur
gehört worden
Etwas bremst den schnelleren Fluß
in Dir
und plötzlich kannst Du
nicht mehr schneller sprechen
als jemand hätte hören können
Und was sagen wir
wenn "die Anderen"
nichts zu sagen haben
und ihr Sprechen
stets weniger das unsere
zu wenig reich
uns schien
Was sagen wir
wenn wir nun
uns gegenüber bleiben
wo wir die wen'gen Reichen
"die Anderen"
so arm
Wir sitzen uns gegenüber
und schweigen uns an
voller Erleichterung
nohau - 11. Jun, 21:23