Sentenzen eines Alleinsichlassenden
Nun, es ist keine Kunst, sich schnappen zu lassen, als legärer und vorgegebenerweise gutsichkleidender Mann, von einer Frau mit eigenem Dünkel.
In einer solchen Beziehung aber Glück zu suchen, ist wahrlich nicht nur eine Kunst, sondern auch eine Glaubenssache.
Man muß mit etwas Vorliebe feststellen, daß es Menschen gibt, denen daran liegt, andere an sich glauben zu lassen: Dies bedeutet ihnen etwas wie Nahrung, Seelenunterhalt. Ein Glücksucher, wohlgemerkt, kein Glückfinder, ist gerade das rechte Opfertier, über das so eine Beute sich freut.
Gesetzt nun dem Fall, daß auch der Mann, oder, wie man will, die Frau, sei's an ihrer Beute oder dem heimlichen eigenen Suchen und Leiden eine Freude empfindet, eine masochistische, unrealistische, verzweifelte und eigentlich gar keine rechte Freude - scheint diese Freude fast als das noch einzige, was so eine leidige Beziehung and die leidige Hoffnung des anderen koppelt. Möge sich einer öffnen, sich entwickeln, möge der andere nicht gehen? Nun, wer weiß? Am Zuge ist wohl doch stets der Andere?
Wie auch immer, die beiden Helden der beiden eigenen Geschichten, die sich ergeben, wo beide gesunde Wege gehen, scheint beleuchtet: Der eine läßt sich ausbeuten, der andere nimmt ihn als Ersatz für eine Ehrlichkeit gegenüber der eigenen Pein. Der eine ist dumm genug, im Leiden sein Wohl auf diese zartschmerzliche Weise zu suchen, der andere hofft, daß stets Blut genug zu saugen bleibt und ermuntert jenen noch bei seiner Suche, kommt er sich selbst dabei nicht zu nahe; da werden auch einmal Fährten gelegt, wenn nicht gar eigene, heimliche Hoffnungen gehegt, die einen Schatten vorwegwerfen, auf eben die eigene heimlich sich gerade schon einsehende Täuschung.
Fragt einer danach: Der große Rückzug. Das große Verleugnen, das Prinzipienwinken, die Fahne, das Reich der Herrlichkeit, sei's drum!
Nur selbst nicht zu sich stehen: Zu seinem eigenen Wunsche, zu seiner eigenen Verletzlichkeit; Zu jenen Orten, die da eigentlich der Liebe bedürfen, und niemand sieht sie, weiß, auf sie zuzugehen, sie zu trösten, anzunehmen, ihnen ihr Licht zu erhellen.
Aber, aber!
Wer sich hier abwendet, vom anderen, das ist der Ausgenutzte, wann immer auch beide sich in eine Symbiose der Opfer begeben haben, der eine Opfer seiner selbst, der andere Opfer des anderen, und sogar auch noch Opfer seiner selbst, denn er ließ dies ja zu.
Denn der Ausnutzende wird schwerlich die innere Reumut ergreifen und voller Hurra sich in den Dialog begeben, gestehen und nach Herzenskraft das Verletzliche Lieben, was die Ausnutze und das Blutgesauge erst möglich machte.
Der Ausgenutzte ist es, der geht. Seine Unabhängigkeit - der einz'ge Lehrer der Opfer ihrer selbst, der einzige. Mit Worten kann man keine Brücke bauen, wenn sie nicht gedankenlos gesprochen sind, vom Längstüberwundenhabenden - glaubt man's.
In einer solchen Beziehung aber Glück zu suchen, ist wahrlich nicht nur eine Kunst, sondern auch eine Glaubenssache.
Man muß mit etwas Vorliebe feststellen, daß es Menschen gibt, denen daran liegt, andere an sich glauben zu lassen: Dies bedeutet ihnen etwas wie Nahrung, Seelenunterhalt. Ein Glücksucher, wohlgemerkt, kein Glückfinder, ist gerade das rechte Opfertier, über das so eine Beute sich freut.
Gesetzt nun dem Fall, daß auch der Mann, oder, wie man will, die Frau, sei's an ihrer Beute oder dem heimlichen eigenen Suchen und Leiden eine Freude empfindet, eine masochistische, unrealistische, verzweifelte und eigentlich gar keine rechte Freude - scheint diese Freude fast als das noch einzige, was so eine leidige Beziehung and die leidige Hoffnung des anderen koppelt. Möge sich einer öffnen, sich entwickeln, möge der andere nicht gehen? Nun, wer weiß? Am Zuge ist wohl doch stets der Andere?
Wie auch immer, die beiden Helden der beiden eigenen Geschichten, die sich ergeben, wo beide gesunde Wege gehen, scheint beleuchtet: Der eine läßt sich ausbeuten, der andere nimmt ihn als Ersatz für eine Ehrlichkeit gegenüber der eigenen Pein. Der eine ist dumm genug, im Leiden sein Wohl auf diese zartschmerzliche Weise zu suchen, der andere hofft, daß stets Blut genug zu saugen bleibt und ermuntert jenen noch bei seiner Suche, kommt er sich selbst dabei nicht zu nahe; da werden auch einmal Fährten gelegt, wenn nicht gar eigene, heimliche Hoffnungen gehegt, die einen Schatten vorwegwerfen, auf eben die eigene heimlich sich gerade schon einsehende Täuschung.
Fragt einer danach: Der große Rückzug. Das große Verleugnen, das Prinzipienwinken, die Fahne, das Reich der Herrlichkeit, sei's drum!
Nur selbst nicht zu sich stehen: Zu seinem eigenen Wunsche, zu seiner eigenen Verletzlichkeit; Zu jenen Orten, die da eigentlich der Liebe bedürfen, und niemand sieht sie, weiß, auf sie zuzugehen, sie zu trösten, anzunehmen, ihnen ihr Licht zu erhellen.
Aber, aber!
Wer sich hier abwendet, vom anderen, das ist der Ausgenutzte, wann immer auch beide sich in eine Symbiose der Opfer begeben haben, der eine Opfer seiner selbst, der andere Opfer des anderen, und sogar auch noch Opfer seiner selbst, denn er ließ dies ja zu.
Denn der Ausnutzende wird schwerlich die innere Reumut ergreifen und voller Hurra sich in den Dialog begeben, gestehen und nach Herzenskraft das Verletzliche Lieben, was die Ausnutze und das Blutgesauge erst möglich machte.
Der Ausgenutzte ist es, der geht. Seine Unabhängigkeit - der einz'ge Lehrer der Opfer ihrer selbst, der einzige. Mit Worten kann man keine Brücke bauen, wenn sie nicht gedankenlos gesprochen sind, vom Längstüberwundenhabenden - glaubt man's.
nohau - 4. Aug, 20:11